16 Teilnehmer
Ägypten
Argentinien
Belgien
Brasilien
Deutschland
Frankreich
Italien
Niederlande
Österreich
Rumänien
Schweden
Schweiz
Spanien
Tschechoslowakei
Ungarn
USA
 
Highlights
Auch am zweiten WM-Turnier wollten noch nicht wirklich alle Nationalmannschaften teilnehmen, die seinerzeit zur Weltspitze gehörten. Wegen anhaltender Meinungsverschiedenheiten mit der FIFA fehlten immer noch die britischen Teams. Vermisst wurde aber vor allem der amtierende Weltmeister Uruguay, der 1934 nicht mitspielen mochte, weil der italienische Verband sich 1930 auch nicht zur Reise nach Uruguay hatte durchringen können. Übrigens bis dato das einzige Mal, dass ein Weltmeister nicht beim Folgeturnier vertreten war.

Anders als vier Jahre zuvor gab es 1934 aber bereits eine nicht unerhebliche Gemeinsamkeit mit den folgenden WM-Turnieren. Nämlich die Tatsache, dass es mehr Interessenten als 16 Teilnehmerplätze gab und deshalb erstmals Qualifikationsspiele ausgetragen werden mussten. Das galt auch für Italien. Polen, Portugal und der 30er Halbfinalist Jugoslawien waren die prominentesten Verlierer der Qualifikation. Am meisten dürften sich die Mexikaner geärgert haben, die nach Italien anreisen durften, dort ihr letztes Qualifikationsspiel gegen die USA verloren haben, und anschließend die Rückreise antreten konnten.

Mit zwölf Teilnehmern war Europa schließlich am stärksten in Italien vertreten. Aus Südamerika hatten sich Argentinien und Brasilien qualifiziert. Die USA waren ebenfalls wieder dabei. Und mit Ägypten gab es erstmals einen afrikanischen Teilnehmer.

Ausgetragen wurde diese WM auschließlich im K.o-System. Nach der ersten Runde, dem Achtelfinale, waren die Europäer dann bereits unter sich. Deutschland verlor im Halbfinale gegen die Tschechoslowakei, und Österreich zog in dieser Runde gegen Italien den Kürzeren. Im erstmals ausgetragenen Spiel um Platz drei mussten sich die noch verbliebenen Reste des österreichischen "Wunderteams" der vergangenen Jahre schließlich der DFB-Auswahl geschlagen geben.

Italien war mit einem Kantersieg über die USA ins Turnier gestartet. Im denkwürdigen Viertelfinale gegen Spanien war Guiseppe Meazza, nach dem später das Mailänder San-Siro-Stadion umbenannt wurde, der Matchwinner. Es folgte ein knapper Halbfinalerfolg gegen Österreich, der wegen zweifelhafter Schiedsrichterentscheidungen in der Alpenrepublik als schreiende Ungerechtigkeit empfunden worden ist. Und schließlich wurde in der Verlängerung des Endspiels auch noch die Tschechoslowakei mit 2:1 besiegt. Die Squadra Azzurra war zum ersten Mal Weltmeister.

Was es heißt, bei brütender Hitze mit Volldampf Fußball zu spielen, ist 1934 übrigens sehr anschaulich vorgeführt worden. Im Viertelfinale Italien - Spanien stand es nach 120 Minuten Angriffsfußball 1:1, und viele Spieler waren mit ihren Kräften derart am Ende, dass nicht daran zu denken war, sie einen Tag später im Wiederholungsspiel noch einmal zu strapazieren. Italien setzte daraufhin fünf neue Akteure ein, und auf spanischer Seite waren es sogar sieben. Was allerdings diverse erschöpfungsbedingte Zusammenbrüche auch nicht verhindern konnte. Dessen ungeachtet haben sich die FIFA-Oberen aber trotzdem erst fast fünzig Jahre später durchringen können, Wiederholungsspiele durch Elfmeterschießen zu ersetzen.
Weltmeister: Italien
Zweiter: Tschechoslowakei
Dritter: Deutschland
Vierter: Österreich
 
Torjäger
5 Nejedly (Tschechoslowakei)
4 Conen (Deutschland)
4 Schiavo (Italien)
 
Turniermodus
Achtelfinale, Viertelfinale, Halbfinale, Spiel um Platz drei und Endspiel.
Ab dem Achtelfinale ggf. Wiederholungsspiel.
Qualifikation
Europa
Südamerika
Nord-/Mittelamerika/Karibik
Afrika